Glücklicherweise war ich gestern ja zeitig in der Unterkunft im Berggasthof Steckholzer. Während des Nachmittags kam zum Regen auch noch Gewitter dazu. Zeitweise hat es ordentlich gerumst. Aber zum Abend hin hat sich dann (erstmal) die Wettervorhersage etwas entspannt. Also hoffentlich an Tag 13 nur noch leichter Regen. 🙏
So sieht‘s dann aus, wenn die Suppe sich auch einen Weg durch den Regenschutz gesucht hat…(zum Glück hab ich heute ein top Zimmer mit Bad)


Heute ist „Länderwechsel“. Es geht über den Brenner nach Italien. Die Etappe ist nicht zu lang und nicht so anspruchsvoll. Daher ist Frühstück um 8:00 Uhr für einen Sonntag auch OK. Ein bisschen mehr Zeit für die Klamotten zum Durchtrocknen! Und da der Rucksack voll ist, sollte es auch mit dem am Weg liegenden Brenner Outlet kein Problem geben.😜


Allerdings fing es heute Nacht bis in den Morgen hinein noch wieder ordentlich an zu Gewittern. Diesmal richtig heftig. Ich werde die Etappe wie geplant starten und dann spontan entscheiden, ob ich zur Enzianhütte aufsteige oder nach Sterzing im Tal durchlaufe. Wenn ich wieder komplett durchnässe ist das eventuell die bessere Alternative. Eine zusätzliche Übernachtung in Sterzing ist lt. Booking.com kein Problem.
Gerade wo ich los gehe geben mir die Wirtsleute noch den Rat, heute auf keinen Fall zur Enzianhütte aufzusteigen. Der Weg geht gerade am Ende recht steil durch den Wald und wird vom Wetter extrem aufgeweicht sein.
Ich gehe erst mal los. Da heute Sonntag ist und ich auch das Gewitter abwarten wollte, ist es mittlerweile schon Viertel nach Zehn. (Okay, Frühstück mit Rührei usw. braucht halt auch ein bisschen Zeit 😊)

Schon nach wenigen Metern pladdert es schon wieder ordentlich runter. Zum Glück aber jetzt ohne Gewitter.
Aber wenn ich mich so umsehe, hellt es schon ein bisschen auf.


Zunächst geht es über triefend nasse Wiesen und dann durch den Wald, wo es schon deutlich stärker bergab geht.




Gegen 11:00 Uhr bin ich ungefähr am heutigen Tiefpunkt (bezogen auf Seehöhe!!! Mir geht’s gut!! 😊) angekommen. Durch die Bäume kann ich bereits die Brennerautobahn sehen. Diese wird mich heute noch eine ganze Weile begleiten.

Ich unterquere die Bahnlinie und folge meinem Weg parallel der Autobahn.


So sieht die Brennerautobahn übrigens von unten aus.😜

Hier, im Trockenen unter der Autobahn fälle ich meine Entscheidung und sage meinen Stop auf der Enzianhütte telefonisch ab. Die Unterkunft in Sterzing kann ich per Booking.com schnell und unkompliziert um einen Tag nach vorne verlängern. Mit dieser Entscheidung habe ich meine Tagesetappe zwar um ca. das doppelte verlängert, aber der witterungsbedingt problematische und matschige Anstieg entfällt. Außerdem wird es einfacher sein, die schon wieder sehr nassen Schuhe und Klamotten im eigenen Zimmer zu trocknen.
Vorbei am Brenner See und dem heute sehr gut besuchten Brenner Outlet Center erreiche ich die Grenze zu Italien und habe Österreich somit durchlaufen.



Die alte Brenner Straße im weiteren Verlauf ist ebenfalls gut besucht. Allerdings stehen hier auch viele Läden leer.

Auf der Höhe vom „Brennerbad“ legt der Regen wieder zu. Und ich versteh nun auch, was mit „Vetternwirtschaft“ gemeint ist.😜



Während ich ein ganzes Stück recht zügig auf dem Radweg Brenner – Sterzing zu Fuß (!) unterwegs bin, haben die Nutzer der Autobahn in gleicher Richtung weniger Glück.

Auch fällt mir hier noch ein „Leidensgenosse“ auf, dessen Weg ganz sicher heute auch sein Ziel ist!

An dieser Stelle sehe ich dann auch, wo ich spätestens hätte abbiegen müssen, um die stornierte Hütte zu erreichen.

Mir sei hier noch ein Hinweis erlaubt, an alle, die gerne motorisiert die Brenner Route nutzen… fahrt vorsichtig und bremst nicht zu stark!

Vogelbeere scheint nicht nur in Österreich gut zu gedeihen, auch in Südtirol hängen die Bäume voll.

Mit Gossensass durchquere ich den ersten Ort in Südtirol und nähere mich meinem Tagesziel.




Während eines leichten Anstiegs am Ortsausgang zieht es rapide wieder zu und es regnet und gewittert ordentlich. Ich hab Glück und kann mich unter der Brennerautobahn unterstellen.




Als es wieder aufhellt zieh ich das Tempo noch mal an und Sterzing kommt in Sichtweite.

Noch eine kleine Abkürzung über einen Pfad und ich bin für heute angekommen!


Kurz vor Erreichen der Unterkunft gönn ich mir ein Kaltgetränk und merke, Österreich liegt hinter mir. 😩


Gut das ich unterm Dach sitz, denn 400m vor der Unterkunft drückt Petrus noch mal auf den Spülkasten. Mit Getöse.
Durch die quasi „Doppeletappe“ heute ist morgen nun für mich ein Tag Pause, Regeneration und warten auf besseres Wetter! 😊
Ach ja, hier noch ein altbekanntes Bild für Mama (und Heinrich, falls Du mitliest) 😊 Prost! 🍻

Der Weg ist das Ziel! 💪
Und hier noch die Tagesstatistik.


Moin, bin ja schon oft die Brennertour gefahren. Sieht streckenweise marode aus… oh oh. Die bauen aber auch viel dran rum, jedenfalls letztes Jahr. Von unten/von dieser Seite habe ich es – wie die meisten Leute – noch nie gesehen. Danke Sunny! 🙂
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